Freitag, 29. Mai 2015

#1

Und die reinste Form der Kunst...
...bleibt doch das Leben selbst.

Montag, 4. Mai 2015

Sensibel?

Ich finde es immer ein wenig schwer längere Zusammenhänge auf Text zu bannen.
Denn es ist für mich nichts anderes als Großes, Verwobenes, Verstricktes ohne Reihenfolge komprimiert, gradlinig, nach und nach darzustellen.

 Und so sitze ich hier grübelnd während nebenher laut Musik über Kopfhörer läuft, leichte Straßengeräusche von draußen ins Zimmer dringen und ich sowohl den Geruch von der Petersilie die neben mir steht als auch die Sonnenstrahlen genieße.
Würde glaube ich kein Normalo machen wenn er sich konzentrieren will :D

Ich wüsste eigentlich kein Bereich in dem mir die zusätzliche Wahrnehmung im Weg stehen würde.
Was wurde so geschrieben…
Zu viel. Ja, auch ich überreize schnell. Aber das hat sich bisher immer ebenso schnell lösen lassen.
‚Nullen‘ nenne ich es. 5-Minuten Pause auf der Arbeit, am besten mit nem Tee. Irgendwo, wo es eher ruhig ist. Andere nennen es Achtsamkeit. Konzentration auf eine oder wenige Wahrnehmung zur Abschwächung der anderen. (Ist natürlich einfacher wenn man nen ruhigen Platz hat). Ich mache öfter Pausen als andere, aber zeitlich sind es eher weniger. Mal kurz die Treppe hoch weil man eh noch was mit nem Kollegen im Stock über einem klären wollte, usw.
Ich überlade eigentlich nur noch auf Zugfahren, weil mir ne Stunde auf den nächsten Zug warten mehr auf den Keks geht als überreizt drin sitzen zu bleiben. Aber ich vermute es ist mehr das Still sitzen als die Wahrnehmung selbst die mich so kratzt.
Bei kürzeren Zeitabständen, wie es Z.B. bei Straßen- und U-Bahnen der Fall ist, steige ich ganz gern mal kurz aus. Gerade bei extrem penetranten Geräuschen oder Gerüchen.

In der Regel finde ich den ganzen Trubel aber wunderbar.
Ich nenne es Meeresrauschen.
Genauso kann ich mich aber in einzelnen Wahrnehmungen verlieren. In einem Geschmack, einem Geruch, einem Bild,…
Letztendlich sehe ich mit den Augen eines Kindes: So viel zu sehen zu entdecken zu riechen zu schmecken zu lernen zu beobachten, links rechts oben unten überall.
Ich bevorzuge das Lesen eines Menschen vor jedem guten Buch. Egal welcher Mensch.
Ich erfreue mich an tobenden Eichhörnchen im Park zig Meter entfernt während ich dem Jogger mit dem Hund hinterher gucke und mich mit der alten Dame auf der Parkbank unterhalte.
Ich bin in der Lage von jedem Menschen etwas zu lernen, auch wenn es noch so abwegig erscheint. Und erfinde mich entsprechend alle halbe Jahre neu ohne jemals mir selbst untreu werden zu müssen.
Meine feine Wahrnehmung hilft mir Unstimmigkeiten jeglicher Art wahr zu nehmen bevor sie groß ins Gewicht fallen würden. (simpelstes Beispiel: Pausen machen wenn ich überreizt bin. Gilt aber ebenso für nahende Krankheiten usw.) Ich es scheint einfacher zu sein auf seinen Körper zu hören wenn der ein Magafon hat *g*

Ich setze meine Wahrnehmungen zu immer neuen Mustern zusammen. Das lässt mich Dinge erkennen, die sonst kaum einer sieht. Problemlösungen oder einfach Details die andere übersehen würden. Ich habe es zu meinem Beruf gemacht, ich arbeite in der Laboranalytik.
Ich denke komplex, zusammenhängend, bunt und vielfältig.
Und gerne auf scheinbaren Umwegen. Von hinten durch die Brust ins Auge. Geht für mich aber oft schneller als gradlinig. So wie es oft einfacher ist um einen Berg zu gehen als darüber hinweg.
Ich kann sehr gut mit anderen Menschen, bin offen, höflich, erkenne Vokabeln und Verhaltenskodexe, handle danach oder lasse es bleiben wenn mir danach ist.
Ich komme –erschreckenderweise- mit nahezu jedem Menschen klar. Weil ich es niemandem Recht machen will. Ich bin ich und genau diese Selbstsicherheit gibt anderen anscheinend ein gewisses Urvertrauen in mich. Ich weiß was ich will und genau damit kommen alle prima klar.
Und das ganz ohne dass sie mich verstehen. Tendenziell habe ich genau dadurch zusätzlich sogar noch eine gewisse Narrenfreiheit.

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Letztendlich ließe sich das ganze vermutlich ganz einfach zusammenfassen:
Mehr Wahrnehmungen ermöglichen mehr Möglichkeiten. Was man damit macht liegt an einem selbst.