Samstag, 9. August 2014

Mein Irgendwas

Auszug einer PN aus dem Nachrichtenwechsel mit einer Freundin.
Sie hatte gefragt wie es mir ginge und ich bekam Lust es etwas bildhafter zu umschreiben als man es vielleicht sonst tun würde.
Dieser Part umschreibt meinen damaliges Gefühl (März 2014) ziemlich gut.


Los los.
Erzähl.

Mein Irgendetwas ist rastlos und ungezähmt,
stürmisch und chaotisch.
Ebenso sicher wie ungewiss.
Fast nichts läuft so wie ich es gern hätte.
Alles ist in Bewegung, ganz ohne mich.
Mein Illusion von Kontrolle ist gänzlich zerbrochen und statt dessen...
...statt dessen sitzt da seelenruhig, schelmisch grinsend auf einem Baumstamm: Vertrauen.
In mich selbst.
Und ich stehe da, lachend und kopfschüttelnd.
Verwundert dass ich noch stehe. Dass nicht mal die Hälfte aller Unheile eingetreten sind die mir prophezeit wurden. Und die andere Hälfte mir letztendlich nur ein paar wunderschöne Narben eingebracht, die nicht mal weh tun. Obwohl ich hätte schwören können an mehreren von diesen zu verrecken.
Neben mir ein brüllender Dämon: Mannshoch, spitze Hörner, glühende Magma, in Flammen stehend; Misstrauisch die Umgebung witternd.
Mein ärgster Feind: Mein Perfektionismus!
Was habe ich für Schlachten gegen ihn geschlagen. Himmel und Hölle schlugen aufeinander, sich gegenseitig verzehrend. Ein Spektakel aus Flammen, Licht und Emotionen.
Mehrfach rang ich ihn nieder. Mehrfach er mich.
Beide unsterblich, beide unbesiegbar.
........Bis mir das ganze Theater öde wurde.
Ich schloss Frieden mit mir selbst, und band ihn an mich.
Und auch wenn er gerade friedlich neben mir sitzt und sich den Kopf kraulen lässt, nervt die Kette doch dann und wann.
Er läuft mir vor die Füße, oder bleibt irgendwo stehen und hält einen auf.
Aber auch das wird besser.
Oder ich weiß es eher zu schätzen. Was wäre mir schon alles entgangen, wenn ich so schnell voran gekommen wäre wie gewollt
Welch wunderschöne Abgründe, welch schöne Blume.
Und wenn ich ihn wirklich brauche ist er da. Zähnefletschend sich allem in den Weg stellend, was mich runter machen will.
All den Verängstigten und Getriebenen die einem vorschreiben wollen was man zu tun hat und was nicht.
Ich bin nicht ansatzweise so gut wie sie. Habe nicht mal Angst vor dem Tod.
Bin zu langsam um irgendwelchen Ködern hinterher zu rennen.
Zu mitfühlend um andere unter mich zu drücken.
Und doch habe ich erreicht, was manch einer nie erleben wird.
Ich habe mich selbst gefunden.
Und sehe Dinge, die manch einem verborgen bleiben.
Mein Kopf malt Kunstwerke, die ich leider nie zu Papier bringen kann.
Und so male ich mit Worten, mit mir selbst, und bin verwundert über so manche Reaktion anderer.

Jetzt bin ich auf der Suche nach Farben.
Den normalen und den besonderen.

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